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Freeride World Tour Alaska: Das sind die Sieger

Wegen technischer Probleme bei der Satellitenübertragung aus der abgelegenen Wildnis Alaskas fiel der Live-Webcast leider aus, aber die 31 Teilnehmer ließen sich davon nicht beeindrucken. Sie starteten am „The Venue“ von zwei Startgates auf 1695 m und 1704 m. Der nach Ost-Nordost ausgerichtete Hang hat 650 Meter Höhenunterschied und liegt mehr als 30 Meilen von Haines entfernt einsam in den Chilkat Mountains.

Im Gegensatz zu den anderen FWT-Events, bei denen die Rider zum Start hiken, brachte sie hier im Südosten Alaskas ein Heli auf den Gipfel. In Haines hat es diesen Winter überdurchschnittlich viel geschneit, sodass die Freeskier und Snowboarder noch mehr Optionen vorfanden als im letzten Jahr, als The Venue erstmals Schauplatz eines FWT-Events war.

Freeride Mekka Alaska

 

In Haines ging es nicht nur um den prestigeträchtigen Sieg in der Freeride-Traumdestination Alaska, sondern auch um die Qualifikation für das FWT-Finale beim SWATCH XTREME VERBIER (SUI) am 2. April 2016. Nur die besten zwölf Skifahrer, sechs Snowboarder, sechs Skifahrerinnen und vier Snowboarderinnen der Rangliste qualifizierten sich für den letzten Contest der Saison am felsdurchsetzten Nordhang de Bec des Rosses (3223 m). Dabei kamen nur die besten drei Resultate der ersten vier FWT-Tourstopps in Vallnord-Arcalís (AND), Chamonix-Mont-Blanc (FRA), Fieberbrunn Kitzbüheler Alpen (AUT) und Haines in die Wertung.

Logan Pehota (CAN) fährt seine erste Saison auf der FWT, aber der 21-Jährige hat mit seiner Mischung aus Freestyle-Innovationen und klassischem Highspeed-Riding bereits mehrfach auf sich aufmerksam gemacht. In Andorra war er Vierter, in Chamonix Zweiter – in Haines gelang ihm dank eines stylishen 360 und technisch anspruchsvoller Passagen mit 90 Punkten der erste Sieg. Platz zwei mit 88 Punkten ging an Loïc Collomb-Patton (FRA), den Sieger von Chamonix und Zweiten von Fieberbrunn. Der FWT-Weltmeister von 2014 begann aggressiv und setzte einen gewaltigen 360 in den Hang. Auch dem Weltmeister von 2013, Drew Tabke (USA), gelang nach langer Durststrecke wieder der Sprung auf das Podium – zuletzt war er zu Saisonbeginn 2015 in Chamonix Dritter gewesen. Mit kreativer Linienwahl und einem massiven Backflip sicherte er sich 86,33 Punkte, den dritten Platz und damit die Qualifikation für Verbier.

Felix Biemers wird in Alaska Fünfter

Felix Wiemers aus Biedenkopf (GER), zuletzt Dritter in Fieberbrunn, bestätigte seine gute Form mit Platz fünf. „Es ist cool gelaufen, ich habe oben an einem Felsen einen Backflip gestanden, an dem sonst keiner einen gemacht hat“, erläuterte Wiemers seinen Run. „Ich war dann allerdings sehr schnell und habe statt des geplanten doppelten Cliffdrops lieber nur einen Sprung gemacht. Unten bin ich dann noch einen weiten Flat 360 an einer Windlip gesprungen. Ich bin Fünfter geworden, damit bin ich happy. Jetzt will ich in Verbier meinen Top-Ten-Platz halten!“

In der Gesamtwertung führt nun Loïc Collomb-Patton (FRA) vor Logan Pehota (CAN) und Fabio Studer (AUT). Felix Wiemers (GER) liegt auf Platz sieben vor Stefan Häusl (AUT). Sie alle sind damit für das FWT-Finale in Verbier qualifiziert. Benedikt Mayr (GER) wurde heute nach einem Sturz nur Vierzehnter und fiel damit als Vierzehnter der Gesamtwertung knapp aus den Punkterängen, die den Start in Verbier ermöglichen.

Walkner dominiert Freeride Ski Damen

 

Die amtierende Weltmeisterin Eva Walkner aus Salzburg (AUT) ist ihrer Titelverteidigung einen großen Schritt näher gekommen: Mit ihrer bewährten Mischung aus aggressiven Turns und hohen Sprüngen holte sie heute 83,33 Punkte und damit souverän den Sieg in Haines. Platz zwei mit 71,33 Punkten ging an Matilda Rapaport (SWE), die technisch schwierige Abschnitte sowie einen eindrucksvollen Air meisterte. Dritte wurde die Siegerin von Fieberbrunn, Arianna Tricomi (ITA). Sie zeigte einige der höchsten Cliffdrops der Skifahrerinnen, landete aber bei einem Sprung in Rücklage und erhielt daher Punktabzug.

Walkner liegt in der Gesamtwertung nun deutlich in Führung vor Arianna Tricomi (ITA) und Matilda Rapaport (SWE). Sie muss jedoch in Verbier noch einmal punkten, um sich den Titel zu sichern. Nadine Wallner aus Klösterle am Arlberg (AUT) verzichtete wegen Filmaufnahmen auf die Reise nach Alaska, ist aber dank ihrer vorherigen Resultate als Fünfte der Gesamtwertung für Verbier qualifiziert.

Duell der Weltmeisterinnen bei den Snowboard Damen

 

Lokalmatador Ryland Bell (USA), mit einer Wildcard am Start, holte mit 95 Punkten die Höchstwertung des Tages unter allen Teilnehmern. Zwei riesige 360s und ein visionärer Transfer-Sprung bescherten ihm Platz eins. Mit 90 Punkten Zweiter wurde Sammy Luebke (USA), der damit nach seinen Siegen in Chamonix und Fieberbrunn bereits in Alaska den Weltmeistertitel feiern durfte. Er zeigte einen seiner typischen 360s und supergeschmeidige Turns.

Das Duell spitzt sich zu: Anne-Flore Marxer (SUI); die Siegerin von Chamonix und FWT-Weltmeisterin von 2011 punktete heute gegen die amtierende Weltmeisterin und Siegerin von Andorra, Estelle Balet (SUI). Die Judges gaben Marxers kreativer Linienwahl (88,33 P.) den Vorzug vor Balets Straight-Line-Ansatz (80 P.). Dritte wurde Marion Haerty (FRA), die damit in ihrer ersten FWT-Saison bei allen vier Events auf das Podium fuhr und heute noch weiter vorne gelandet wäre, wenn sie nicht bei einer Ausfahrt aus einem Couloir im unteren Bereich des Hanges Probleme gehabt hätte (74 P.). Auch in der Gesamtwertung liegt Anne-Flore Marxer (SUI) nun vor Estelle Balet (SUI) und Marion Haerty (FRA) – die Entscheidung über den Weltmeisterinnentitel fällt in Verbier!

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